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Erich Cibulka

Lebenslauf

Leben und Wirken an der Schnittstelle von Wirtschaft, Politik und Militär

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

Als Erich Cibulka in den 1980er-Jahren an der Universität Wien ein Psychologie-Studium begann, erntete er skeptische Fragen: „Aber du bist doch ganz normal! Studieren das nicht nur Spinner?“

Damals gab es zwei Strömungen: Tiefenpsychologie auf den Spuren Freuds, Adlers und Jungs. Oder die naturwissenschaftliche Schiene mit Biologie, Neurologie und viel Statistik. Doch Erich Cibulkas Interesse galt der Personal- und Organisationsentwicklung. Diese Themen wollte er wissenschaftlich fundiert ergründen. Er beantragte daher individuell das Fach „Wirtschaftspsychologie“, denn einen Lehrstuhl dafür gab es noch nicht. So schrieb er auch seine Diplomarbeit über das Burnout-Syndrom lange bevor das Thema traurige Berühmtheit erlangte.

Sein Learning daraus: Folge deinem Herzen, denn manchmal bist du der Zeit voraus!

Gestählt im Auge des Zyklons – Erfahrung, die den Unterschied macht

Erich Cibulka arbeitete bereits neben dem Studium als Trainer in der Erwachsenenbildung und startete seine angestellte Karriere als Ausbildungsleiter des damals größten Handelskonzerns in Österreich, dem Konsum Österreich. Sein Karriere-Ziel Personalchef zu werden, erreichte er bereits kurz darauf. Exakt an seinem 33. Geburtstag sprach er seine erste fristlose Entlassung aus. Sein Unternehmen war in die bis dahin größte Insolvenz Österreichs geschlittert. Die Loyalität der Mitarbeiter sank ins Bodenlose, Ladendiebstahl galt als Kavaliersdelikt. Tausende Kündigungen später galt er als beinharter Sanierer, dessen Erfahrung dann auch in anderen Handelshäusern gefragt war.

Ganz anders war dann sein Wirken, als die Mobilfunkbranche in Österreich durchstartete. Als Mitglied der Geschäftsleitung des ersten privaten Anbieters, ÖCall bzw. max.mobil., baute er ein hochmotiviertes Team auf, das mit dem Motto „work hard, play hard“ den Marktführer gewaltig unter Druck setzte. Das rasante Wachstum des Unternehmens wurde 1998 mit einer Nominierung für den Staatspreis Beschäftigung gewürdigt.

Bei der Übernahme durch die Deutsche Telekom und dem Re-Branding in T-Mobile war er für den Culture- Change-Prozess verantwortlich und leitete die Errichtung des T-Centers in Wien. Die „liegende Skulptur“ dieses unverwechselbaren Bürogebäudes wurde 2006 mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur gewürdigt.

Erich Cibulka wurde zum stellvertretenden Fachverbandobmann der Telekom- und Rundfunkunternehmen in der Wirtschaftskammer Österreich gewählt. In dieser Funktion wurde er zum fachkundigen Laienrichter am Arbeits- und Sozialgericht bestellt und war viele Jahre Verhandlungsführer bei den Tarif-Gesprächen. Es gelang ihm, einen Kollektivvertrag abzuschließen, der das Senioritätsprinzip der Bezahlung überwand – ein bisher einzigartiger Erfolg in Österreich.

Anschließend war Erich Cibulka Personaldirektor der Bank Austria-Creditanstalt, der größten österreichischen Bank, mit der Verantwortung für zwölf Länder in CEE und über 30.000 Mitarbeiter. Noch heute gilt seine Reform des Dienstrechts als „Coup der Bosse“ (Zitat: „Format“, 42/2004), mit dem die Personalkosten langfristig massiv gesenkt werden konnten.

Als Top-Manager in großen Unternehmen schrieb Erich Cibulka an einigen Kapiteln der österreichischen Wirtschaftsgeschichte mit.

 

Seine Handschrift: Hart in der Sache aber fair im Stil.

Offizier und Gentleman

Erich Cibulka machte eine ungewöhnliche Reservisten-Karriere bei den österreichischen Streitkräften. Er wurde zuerst Unteroffizier bei der Panzerabwehr. Während des Studiums absolvierte er eine Nachhollaufbahn zum Offizier und wurde sehr rasch Kompaniekommandant. Er führte dabei Pioniere, Flieger- und Panzerabwehr sowie Granatwerfer und war damit „Schwert und Schild“ seines Infanteriebataillons.

Seine Führungsausbildung an der Militärakademie unterstützte seine steile berufliche Karriere. Seit damals ist er überzeugt: Führung kann man lernen!

Später wechselte er als Experte für Psychologie an die Landesverteidigungsakademie und gibt seit damals sein Wissen als Führungsverhalten-Trainer an den Kommandanten-Nachwuchs weiter.

2015 wurde er in den Beraterstab des Chef des Generalstabs des Österreichischen Bundesheeres berufen.

Erich Cibulka wurde 2016 vom Bundespräsidenten der Republik Österreich mit der Ernennung zum Brigadier in den Generalsrang erhoben.

Erich Cibulka in der Hofburg bei Van der Bellen

Führen heißt Wirkung erzielen

Als in Österreich über die Abschaffung der Wehrpflicht diskutiert wurde, übernahm Erich Cibulka auch auf politischer Ebene Verantwortung und bezog eine klare Position – der Staat und die Verteidigung seiner Werte sind eine Gemeinschaftsaufgabe. Diese Überzeugung wurde bei einer Volksbefragung mit großer Mehrheit von der Bevölkerung geteilt.

Erich Cibulka wurde durch sein Engagement öffentlich bekannt und 2013 zum Präsidenten der Österreichischen Offiziersgesellschaft gewählt. Er schmiedete eine Allianz der großen wehrpolitischen Vereine Österreichs und ist seit 2015 Vorsitzender eines Dachverbandes mit 250.000 Mitgliedern.

Durch seinen guten Kontakt zu Politikern aller Parteien wurde er zum Berater des Generalstabchefs des Österreichischen Bundesheeres ernannt und ist ein geschätzter Gesprächspartner für Medienvertreter in TV/Rundfunk und Print.